Peter Hacks »Rosie träumt« Legende in fünf Aufzügen nach Horsvith von Gandersheim


Postkarte ROSIE TRÄUMT
Grafik: A. Mikolajetz

Bonbons kauen und Jesus anhimmeln, das kann Titelheldin Rosie (Gloria Iberl-Thieme). Außerdem kommt sie ständig zu spät. Auch ihre beiden Schwestern sind Jesusbräute. Das ist das neue Ding im römischen Imperium. Als großer Christenverfolger gibt Kaiser Diokletian (Felix Würgler), Vater der drei jungen Frauen, Befehl, diese hinzurichten. Rosie verpasst den Termin. Als sie eintrifft, lässt sie ihre Schwestern kurzerhand wiederauferstehen. "Sobald man es irgend mit Christen zu tun hat, gehen die Pannen los", seufzt der Henker (Mark H. Mühlemann). Der ist im Alltag ein Idiot, aber versteht sich auf seine Kunst. Das hat er an lebensgroßen Puppen (Puppenbau: Anja Mikolajetz) demonstriert, die nun wieder lebendig sind. Gelegenheit für ein nächstes cooles Gitarrenstück von Volkmar Paschold. Im Verlauf des Abends wird Rosie noch einige kleinere Wunder vollbringen. Sie wird aber auch den Kraftprotz Gallikan (Jörg Thieme) bekehren, statt ihm zu verfallen, wird einen Fluss umleiten und eine für Rom schon verlorene Schlacht gewinnen. Am Ende kommt sie tatsächlich in den Himmel, den sie sich allerdings ganz anders vorgestellt hat. Es gab Aufführungen in Dessau (Georgengarten und Marienkirche), Wittenberg (Lutherhaus, Amphitheater) und Wörlitz (Insel Stein). Weil die Pointen meist gut saßen, die Witze überhaupt sehr gut sind, wurde viel gelacht.

"Ein vergnüglicher Sommertheaterabend"
Wochenspiegel, 1.8.2019

"Ein groteskes Bühnenwerk von drastischem Humor"
Regionalfernsehen Ran1, 1.8.2019

"Wer eine Karte bekam, konnte tatsächlich das Drama so sehen, wie es geschrieben wurde, ohne kühne Textmontagen und ohne aufdringliche Aktualisierungen."
Tageszeitung Junge Welt, 13.8.2019


Dessau: Am Küchengebäude im Georgengarten

Fotos: Tamara Stotz


Wittenberg: Lutherhaus, Amphitheater


Mitwirkende

Gloria Iberl-Thieme, Mark Harvey Mühlemann, Jörg Thieme, Babette Winter, Felix Würgler,
Bühne/Kostüme: Stefan Bleidorn, Puppen: A. Mikolajetz, Musik: Volkmar Paschold, Regie: Jens Mehrle